Wanderung zu Coptoformica exsectaIm Oktober 2016 habe ich
HIER über ein Vorkommen der Großen Kerbameise (
Coptoformica exsecta) bei Münster/Hessen berichtet.
Heute zog es uns mal wieder in die Gegend. Natürlich war es heiß, schwül, und die Stechmücken glauben noch nicht an das Insektensterben.
Ist wohl auch gut so... Aber es war doch lohnend.

- Gewöhnlicher Schmalbock
Stenurella melanura, Syn.:
Strangalia melanura), auch Gemeiner Schmalbock, hier bei der Paarung auf einer Umbellifere.

- Gefleckter Schmalbock
Rutpela maculata, Syn.:
Strangalia maculata, Leptura maculata, Gefleckter Schmalbock, war recht häufig auf Blüten, hier auf dem
eingeschleppten Kanadischen Berufkraut.

- Myrmica cf. rubra
Myrmica cf. rubra melken ihre Blattläuse am Sauerampfer.

- Brauner Bär, Raupe
Raupe des „Braunen Bär“,
Arctia caja, beim Queren des Weges. Wir sahen noch zwei weitere, einer davon war das Hinterende
abgefahren; der Rest des Tieres suchte noch immer nach einem Platz zum Verpuppen.

- Feuersalamander, Larve
Larven vom Feuersalamander in einem Graben am Wegrand. Charakteristisch der sehr breite Kopf und die gelben Flecken an der
Basis der Beine. - Die Wassertrübung hat ein freilaufender Hund kurz zuvor verursacht, der da ein erfrischendes Bad nahm.

- Verkehrsopfer: Mistkäfer
Man trifft inzwischen auf sonnigen Waldwegen sehr viele Mistkäfer. Seit das Reiten in Mode gekommen ist, gibt es Pferdeäpfel,
und die liefern das Material für die Mistpillen, in die Mistkäfer ihre Eier legen. Leider werden sehr viele Käfer von Radlern überfahren.
Auf je 1 km fanden wir schätzungsweise 20-30 Leichen. Auf unserem Weg gab es zwar keine Pferdeäpfel, aber viele Hinterlassenschaften
von Hunden, die für die Käfer ebenfalls attraktiv sind.

- Wasserfrosch
Wasserfrösche sind in dem Gebiet recht häufig. Es ist ein flacher Wald mit vielen Gräben und Wasserlöchern, auch bei trockener Witterung. In der Nähe von zwei großen, unter Naturschutz stehenden Stauweihern hat man Kuhlen angelegt, die mit Teichfolie ausgelegt sind, so dass sie auch in Trockenzeiten noch Wasser enthalten. Es soll wohl die dort noch vorkommende Gelbbauchunke fördern. Die sahen wir heute leider nicht.

- Nest der Großen Kerbameise
Schließlich die Kerbameisen: Die „Wiese“ stand schulterhoch, Gräser und Brennnesseln. Es war kein Durchkommen, aber ein paar Nester am Waldrand sahen doch sehr gut aus. Wieder einmal zeigt sich: Wo Waldameisen siedeln, sollte man möglichst wenig eingreifen. Dann bleiben sie da auch!

- Große Aufregung!
“Wuselfaktor“: Einige Brennnesseln musste ich wegschlagen um das Nest fotografieren zu können. Es gab einen fürchterlichen Aufstand:
Der ganze Hügel war im Nu von wimmelnden Ameisen bedeckt! Demnächst muss ich wohl doch mal Video-Aufnahmen von so etwas machen.