Es gibt leider keine Angabe zum Fundort, sie wurde auch auf Nachfrage nicht geliefert. Die Größe kann man nach den Fotos auf 5-6 mm schätzen (auf 5 mm – Raster fotografiert).
Ich gehe mal davon aus, dass der Fundort irgendwo in Deutschland liegt.
Da das Tier ungewöhnlich aussieht, habe ich mir erlaubt, es aus dem 1. und 2. Bilde von Wurmii auszuschneiden und mittels Photoshop etwas zu verbessern:
(Falls das von irgend einer Seite her unerwünscht ist, werden diese Bilder natürlich entfernt).
Da die Ameise nur ein Stielchenglied hat, ist es natürlich keine Myrmicine.
Das gezeigte Tier erinnert mich am meisten an ein Formicinen-Männchen, evtl. von Lasius fuliginosus.
Insbesondere der nach vorn schmal werdende Kopf und die riesigen Augen sprechen sehr dafür, ebenso die spitz zulaufende Gaster.
Hier ist ein dazu passendes Bild (eines Formica-Männchens) zu finden.
Das Fehlen der Flügel ist möglicherweise so zu erklären, dass das Tier mit verkrüppelten oder unterentwickelten Flügeln aus der Puppenhülle kam, vielleicht ein zu spät geschlüpftes
Exemplar von Lasius fuliginosus (die schwärmen noch spät im Jahr).
Aber auch beim Einfangen, etwa mit den Fingern, können die Flügel bei einem Männchen leicht „abgehen“.
Dass das Tier „am nächsten Tag tot war“, passt ebenfalls zu einem Männchen.
Wurmii: „aber ich sehe eine vorhandene Flugmuskulatur“: Auch Männchen haben im Thorax Muskulatur zur Betätigung der Flügel; der Thorax ist ähnlich groß und strukturiert wie bei Gynen.
Die Flugmuskulatur selbst sieht man allerdings erst, wenn man das stabile und undurchsichtige Exoskelett aufpräpariert.
Man kann aus einem solchen Thread lernen, wie es nicht laufen sollte!

MfG,
Merkur