Merkur hat geschrieben:Revision der paläarktischen Coptoformica-Arten („Kerbameisen“)
A taxonomic revision of the Palaearctic ant subgenus Coptoformica Müller, 1923 (Hymenoptera, Formicidae). With 40 figures and 7 tables and an electronic supplementary information SI1, SI2, SI3
Bernhard Seifert and Roland Schultz
Published on 2021–12–31
DOI: 10.21248/contrib.entomol.71.2.177-220 (Noch nicht online!)
Zusammenfassung: Unter Anwendung von Numerischer Morphologie-Basierter Alpha-Taxonomie (NUMOBAT) wird eine taxonomische Revision des paläarktischen Ameisensubgenus Coptoformica Müller, 1923 vorgestellt. Fünf morphologische und ein morpho-ethologisches Merkmal zeigen, dass alle Arten des Subgenus Coptoformica eine gut abgrenzbare Gruppe von zweifelsfrei monophyletischem Ursprung bilden. Standardisierte morphologische Merkmalssysteme wurden numerisch beschrieben, um eine objektive Hypothesenbildung mittels explorativer Datenanalysen und eine Testung dieser Hypothesen durch hypothesengetriebene Datenanalysen zu ermöglichen. NUMOBAT-Daten über 25 Merkmale wurden in insgesamt 944 Proben (überwiegend Nestproben) mit 3660 Arbeiterinnen und 402 Gynen erfasst. Weitere 250 Proben wurden durch subjektive Augenscheinbetrachtung untersucht. Es werden vergleichende morphologische Merkmalstabellen sowie Bestimmungsschlüssel für Arbeiterinnen und Gynen vorgestellt. Intraspezifischer Polymorphismus stellt eine große Herausforderung für die Coptoformica-Taxonomie dar und ist in der paläarktischen Population von Formica exsecta extrem ausgeprägt. Bei dieser Art ist das Auftreten verschiedener, sehr wahrscheinlich genetisch gesteuerter Morphen im gleichen Nesthügel kein seltenes Phänomen. Mit Ausnahme von Formica bruni X pressilabris gibt es bei Coptoformica bislang keine schlüssigen Indikationen für interspezifische Hybridisierung. Das Fehlen vergleichender Studien über nukleare DNA und die Häufigkeit kryptischer Arten werden als Ursache für diese geringe Identifikationsrate von Hybriden vermutet. Bei einer Gesamtzahl von 32 verfügbaren Namen werden 14 gute Arten und 15 jüngere Synonyme erkannt sowie drei Namen, die nicht bis zum Artniveau gedeutet werden konnten (Incertae Sedis). Taxonomische Veränderungen im Vergleich zur Revision von Seifert (2000) sind folgende: Eine Rangerhöhung zum Artniveau wurde bei Formica longiceps Dlussky, 1964 und F. brunneonitida Dlussky, 1964 durchgeführt, während F. caucasicola spec. nov. als neuer kaukasischer Endemit beschrieben wurde. Formica fossilabris Dlussky, 1965 wurde als jüngeres Synonym von F. pisarskii Dlussky, 1964 erkannt.
Schlüsselwörter Kryptische Arten, Polymorphismus, Morphometrie, Hybridisierung.
MfG,
Merkur
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