Man muss den Künstlern ihre „künstlerische Freiheit“ zubilligen, ok.
Trotzdem stößt es mir immer wieder auf, wie Ameisen mit total unnatürlichen Fühlern dargestellt werden, wie in dem obigen Bild von Trailandstreet. Derart eingeringelte Antennen gibt es einfach nicht!
Wirklich unschön und störend ist es, wenn ein Buch, das ernst genommen werden möchte, mit zum Teil guten Fotos ausgestattet wird, aber zum Teil auch „lebensecht“ aufgestellte Ameisen zeigt, die toter nicht sein könnten. Die beiden folgenden Bilder hier hätte ich auch im „Rätselthread“ verwenden können:
“woran erkennt man, dass dies tote Ameisen sind?“

- Camponotus sp. vom Schutzumschlag des Buches

- Sklavenhalter- und Sklavenameise (Raptiformica und Serviformica)
Nun, in den Antennen ganz allgemein von Insekten (mit wenigen Ausnahmen bei urtümlichen Gruppen) gibt es nur an der Basis, im Schaft und im Pedicellus Muskulatur. Die Geißel wird ausschließlich durch Druck der Hämolymphe gestreckt gehalten, wenngleich oft in etwas geschwungener Form. An der Antennenbasis, im Kopf, gibt es dafür eigens einfache Pumporgane,
„Antennenherzen“, die diesen Druck aufbauen.
Bei toten Insekten ist kein Druck mehr vorhanden; die Antennen krümmen und rollen sich unkontrolliert und vertrocknen schließlich in irgendeiner Haltung. – Die Ameisen auf den beiden Bildern sind also nur m.o. w. gut drapierte Leichen!
Das Buch aus den USA ist von 1967. Ich mache keine bibliografischen Angaben dazu; man muss es nicht haben! - Selbst gekauft habe ich es nicht. Das Bild der
Camponotus auf dem Schutzumschlag hätte mich gleich abgeschreckt!
MfG,
Merkur