„Man sollte eben mal diese Seitenbetreiber darauf aufmerksam machen, dass das nur Unsinn ist, was sie verbreiten. Selbst ausprobiert werden sie es nicht haben, sonst wüssten sie es.“
ehrlich gesagt, ich finde fünf Camponotus am Tag meist weniger lästig als eine Fliege, aber was tut man nicht alles für den lieben Wein.
….. Nach wie vor erreichen mich zahlreiche Anfragen bzw. Bitten um Hilfe bei Problemen mit Ameisen im häuslichen Bereich.
Meist handelt es sich dabei um Lasius brunneus.
Vor einigen Tagen übersandte mir xxx das Schreiben einer xxx Anwältin, die sich offensichtlich mit einer Schadensersatzklage in Zusammenhang mit einem Eigentumswechsel einer Immobilie auseinanderzusetzen hat. Die Fragen, die die Dame gestellt hat, waren allgemeiner Natur und wenig interessant. Kurz; das Haus war von L. brunneus befallen und der neue Besitzer hat wohl Schadensersatzansprüche gegen den Vorbesitzer geltend gemacht. Dabei macht er 60.000 € für eine thermische Bekämpfung (Erhitzung auf 60°) der armen Tiere geltend.
Meine Nachforschungen nach einer derart aufwändigen Methode, deren Sinn mir sich auch nicht erschließt, brachten keinen Erfolg. Ich fand im Internet lediglich Hinweise auf ein Merkblatt des Arbeitskreises thermische Holzschädlingsbekämpfung, in dem aber lediglich „Holzwürmer“ als Zielobjekte angegeben werden. Daher erlaube ich mir die Frage, ob Ihnen diese Methode bekannt ist.
Mit den besten Wünschen….xxx
MfG,…. Ja, auch mich erreichen immer wieder Anfragen, obwohl das seit der Schließung unseres Beratungsforums auf ein erträgliches Maß zurückgegangen ist.
Zu Ihrer Frage: Mir ist kein einziger Fall bekannt, bei dem das „thermische Verfahren“ gegen Hausameisen angewandt worden wäre. Somit kann ich auch nichts über evtl. Erfolgsaussichten dieser Methode beitragen. Diskutiert wurde sie wiederholt, auch in unserem Forum. Die „Suche“ liefert zwei Threads. In beiden wurde jedoch die thermische Methode dann aus verschiedenen Gründen nicht angewandt:
http://ameisenschutzwarte.de/forum/view ... 3%A4mpfung und
http://ameisenschutzwarte.de/forum/view ... 3%A4mpfung
Meine persönliche Einschätzung ist, dass je nach baulichen Gegebenheiten das thermische Verfahren kaum Erfolg bringen dürfte, zumal auch damit, ebenso wie mit Insektiziden, Ködern etc., der Primärschaden (Feuchtigkeit, morsches Holz, ungeeignetes Isoliermaterial) nicht behoben wird und die Ameisen jederzeit wieder zuwandern können.
Der Geschädigte (in dem Ihnen vorgetragenen Fall) sollte besser gegen seine Bekämpfungsfirma vorgehen, wegen unsachgemäßer und deshalb wirkungsloser Bekämpfung.
Auch dazu verweise ich auf unser Forum: http://ameisenschutzwarte.de/forum/view ... =23&t=1781 („Heimische Ameisen im verbauten Holz und anderen Baustoffen“)
Hierin:
http://www.holzfragen.de/seiten/ameisen.html
„Ameisen zerstören Holz nicht als Erste
Ameisen sind keine Holzzerstörer im engeren Sinne, weil sie Holz als Nahrung nicht verwerten können. Sie nutzen Holz überwiegend nur als Nistmöglichkeit (Nistsubstrat), wenn es bereits zuvor durch holzzerstörende Pilze und nachfolgenden Insekten zerstört wurde.
Sie sind Holzbewohner, die nach Vorschädigung im Gefüge schon maroder Holzbauteile als Behausung ausräumen und für sich nutzen. Dabei sind die unterschiedlichen Härtestrukturen im Holz für ihr Nistkammersystem nutzbar. Die Frühholzteile lassen sich leicht ausräumen, die Spätholzteile können als Kammerwände erhalten bleiben.“ (siehe auch Bilder, z.B. Dämmplatte am Haus!)
Es gibt also längst auch für Bekämpfungsunternehmen zugängliche Informationen über Lasius brunneus, und darüber, was gegen diese Ameise zu unternehmen ist. Dem Geschädigten kann man nur empfehlen, das Haus auf einschlägige Bauschäden untersuchen und diese beheben zu lassen. Zur Rechtslage kann ich nichts beitragen.
Alles Gute, und viele Grüße,
xxx
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