Einzig standortangepasste, blütenreiche Wiesen aus autochthonen Arten würden über viel Jahrzehnte etwas für den Arterhalt leisten. Aber auch nur bei richtigen Management und nur vernetzt und im Verbund mit weiteren Flächen. Insekten, selbst diejenigen die es wohl könnten, fliegen nicht über große Agrarflächen. Auch das wurde bereits wissenschaftlich belegt.
Boro hat geschrieben:Zum Thema Insektensterben (und was danach kommt) gibt es morgen eine Tagung in München, zu der auch der Moderator dieses Forums eingeladen ist. Es gibt ein Filmprojekt (27 min.), das die Interaktion zwischen der Amazonenameise Polyergus rufescens mit ihrem Wirt, der Schwarzen Sklavenameise Formica fusca, zum Inhalt hat.
Der Film nimmt das Phänomen Insektensterben unter die Lupe, ergründet was passiert ist und was getan werden muss, um diese bedrohliche Entwicklung zu stoppen. Die Dokumentation ist eine Mischung aus nie gesehenen Verhaltenssequenzen, Archivaufnahmen und Interviews mit Experten aus dem Südwesten der Republik, die zum Thema Insektensterben wirklich etwas zu sagen haben, und die etwas tun, um den faszinierenden Sechsbeinern zu helfen. Der Film entstand im Auftrag des SWR Fernsehens.
Auf Wiesen und in Wäldern sind deutlich weniger Insekten unterwegs als noch vor einem Jahrzehnt, wie eine Studie unter Leitung von Forschern der Technischen Universität München (TUM) belegt. Die Wissenschaftler hatten in drei Regionen des Landes Insekten und andere Gliederfüsser wie Spinnentiere oder Tausendfüsser in Wäldern und Graslandschaften gezählt. Zumindest in letzteren hänge der Tierschwund vermutlich mit der Landwirtschaft zusammen, schreiben sie im Journal «Nature».
Die Studie liefere den stärksten bisher verfügbaren Beleg für den Rückgang der Insekten, schreibt William Kunin von der University of Leeds in einem Kommentar zu der Studie. «Das Urteil ist klar. Mindestens in Deutschland ist der Insektenschwund real – und er ist so schlimm wie befürchtet.»
Als weiteren Baustein im Kampf gegen Artenschwund richtet die Landesregierung ein Zentrum für Integrative Taxonomie ein, das sowohl Wissenschaft und Forschung als auch die Fort- und Weiterbildung für die Praxis abdeckt. Ziel ist es, das Fachwissen zur Artenvielfalt im Land zu stärken, weiterzuentwickeln und in die Gesellschaft zu tragen...
Getragen wird das Zentrum für Integrative Taxonomie vom Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart und der Universität Hohenheim. Vorbehaltlich der Haushaltsberatungen stehen dafür im Gesamthaushalt 2020 knapp drei Millionen Euro und 2021 knapp zwei Millionen Euro zur Verfügung.....
Im Rahmen der Landesinitiative werden zwei Professuren neu eingerichtet im Bereich „Integrative Taxonomie der Insekten“ an der Universität Hohenheim und im Bereich „Biodiversitätsmonitoring“ als gemeinsame Berufung von Universität Hohenheim und dem Staatlichem Museum für Naturkunde Stuttgart.
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