Wenn der Frühling auf den Spätherbst fällt…Ist es die „Klimakatastrophe“? Jahreszeiten im Schnelldurchgang? - Irgendwie kommt es mir allmählich doch etwas bedenklich vor,
wie zurzeit die Wetter-Kapriolen die Natur durcheinander wirbeln.
Gestern, 15. November, bei Darmstadt-Eberstadt:
- Ein stimmungsvolles Herbstbild…
Noch ist Laubfärbung zu sehen. Die drei uralten Kirschbäume allerdings sind schon länger tot, befallen vom Hallimasch.
- Amillaria sp., Fruchtkörper
Hallimasch am Fuß eines abgestorbenen Apfelbaumes. Das Myzel von
Armillaria sp. kriecht unter die Borke und bringt den Baum zum Absterben.
Hier in den Streuobstwiesen dürfen die Baumruinen stehen bleiben; in den Stämmen finden Käferlarven und andere Insekten Lebensraum,
Spechte legen ihre Bruthöhlen an, die dann von anderen Höhlenbrütern weiter genutzt werden.
Heute, 16. November, in Reinheim /Odenwald, bei mir im Vorgarten
- Winterjasmin
- Jasminum nudiflorum
Der Winterjasmin ist über Nacht aufgeblüht!
Wikipedia:
Hauptblütezeit ist von [i]Dezember bis April; es ist ein sogenannter Winterblüher. Bei milden Temperaturen zeigt der Winter-Jasmin seine
gelben Blüten schon vor Weihnachten... Der Winter-Jasmin wird in Europa, wie schon seit alters her in China, wegen seiner im Winter erscheinenden Blüten als Zierpflanze kultiviert.[/i]
Aus der Beschreibung eines Gartenbaubetriebes:
„Je nach Witterung öffnet er seine strahlend gelben Blüten zwischen Dezember und Januar und blüht oft bis in den April.“Gestern waren auch noch vereinzelte Honigbienen unterwegs; viel Nektar dürften sie nicht mehr gefunden haben. Auch einzelne
Lasius-Arbeiterinnen krochen noch umher,
doch Pflanzenläuse und Honigtau gab es gewiss auch nicht mehr.
Man darf sich durch solche Beobachtungen nicht irre machen lassen: Pflanzen und Tiere können dank ungewöhnlicher Witterung kurzfristig aus dem Rhythmus gebracht
werden! Das heißt aber nicht, dass die Winterruhe deshalb verkürzt wird, oder gar ausfällt. Jahrtausende lange Selektion hat die Ameisen „gelehrt“, dass Brutaufzucht
in dieser Jahreszeit nicht erfolgreich ist, dass allenfalls Reserven (bei Ameisen als Fettkörper bes. in den jüngeren Arbeiterinnen) sinnlos verbraucht werden.
Das „Lehren“ durch Selektion sieht so aus, dass Völkchen mit „gelehrigen“ Arbeiterinnen und Königinnen die harte Zeit überstehen, während „unbelehrbare“
gnadenlos mit dem Tod bestraft werden, so dass sie ihre unangepassten Gene nicht in die nächste Generation weitergeben können.
Zum Verständnis: Selektion ist kein augenblickliches „Ja – Nein“- Ereignis, das innerhalb eines oder einiger weniger Jahre alle schlechter angepassten Völker beseitigt.
Gene für unangepasstes Verhalten werden über viele Generationen seltener, Gene für angepasstes Verhalten (eben auch z. B. an strenge und lange Wintern) werden häufiger.
Mit der Klimaverschiebung kann das sich über Jahrzehnte allmählich umkehren. Das ist natürliche Selektion,
Evolution.