Missbrauch!Da will man etwas für die netten kleinen Tierchen tun, und schon durchkreuzen andere nette kleine Tierchen die guten Absichten!
Über unserem Hausgarten fliegen im Sommer in der Abenddämmerung fast immer ein paar Zwergfledermäuse. So habe ich mir kurzerhand zum Geburtstag vier hölzerne Fledermaus-Kästen schenken lassen. Über dem Garagenfenster fanden sie einen geeigneten Platz, zumindest nach meiner Meinung.

- Vier Fledermauskästen
Aber kaum waren sie montiert, hat ein Hausrotschwanz-Weibchen die Sache zweckentfremdet! Hat obenauf ein Nest gebaut!
Irgendwie hat sie sich mit der Qualität dieser „Halbhöhle“ wohl etwas verschätzt. Jedenfalls flog reichlich Nistmaterial, das sie vorne reingestopft hat, hinten wieder heraus!

- Das Hausrotschwanz-Nest auf dem Fledermauskasten
Na gut, man ist ja nicht so. Ich habe ein passendes Brettchen unter den Dachsparren geschraubt, direkt unter das Nest, so dass nichts mehr heraus fallen kann, vor allem keine Jungvögel. Madame hat das kurz inspiziert, und ungerührt weiter gebaut. Jetzt hockt sie auf den Eiern!
Man muss übrigens vorsichtig sein mit den käuflichen Nisthilfen. Nicht alles, was stark beworben wird, ist wirklich gut.
So habe ich vor Jahren eine aus Birkenholz gefertigte Halbhöhle für Rotschwänzchen aufgehängt, aber sie war zu klein, und die Jungen fielen heraus. - Ab in den Kamin (mit dem Nistkasten, natürlich).
An Nisthöhlen für Meisen gibt es zahlreiche Typen. Ein bekanntes Fabrikat aus Holzbeton (Fa. Schw….) kann ich wärmstens empfehlen: Mehrere Kästen werden seit 22 Jahren von Kohlmeisen, Blaumeisen, Feldsperling mit Erfolg genutzt, einmal hat sogar der Kleiber in einem der Kohlmeisenkästen gebrütet!
Dagegen hatte ich eine preiswerte Kunststoff-Konstruktion, mit Innenschale und austauschbaren Fluglöchern verschiedener Größe, in der mir jetzt zum zweiten Mal eine Kohlmeisen-Brut kurz vor dem Flüggewerden verendet ist. Ab in die Restmülltonne!
MfG,
Merkur